Meine Lieblingssport- und Stretchgeräte für Zuhause und Unterwegs
- maxistrobel
- 12. Apr.
- 8 Min. Lesezeit
Aufgewachsen in einer Familie, die sowohl im Leistungssport als auch im Gesundheitssektor verwurzelt ist, kam ich schon früh mit einer Vielzahl von Sportgeräten und Trainingsmethoden in Kontakt. Während meiner Zeit bei der Bundeswehr wurde mir schnell klar, dass für mein eigenes Training vor allem zwei Dinge entscheidend sind: Erstens, die Geräte sollten leicht transportierbar sein und wenig Platz einnehmen. Zweitens, sie sollten auch auf kleinem Raum vielseitig einsetzbar sein.
Trotz meiner Begeisterung für Sportausrüstung bin ich fest davon überzeugt, dass wir im Grunde keine Geräte benötigen, um fit zu bleiben. Sie sind ein netter Zusatz, der das Training angenehmer gestalten kann, aber nur dann wirklich nützlich, wenn man sie auch regelmäßig verwendet. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die sich etwa ein Fitnessstudio-Abo holen und dann nie hingehen. Für mich bleibt daher das Wichtigste, unabhängig von Geräten oder Dritten in der Lage zu sein, mich selbst fit zu halten – auch wenn ich langsam lerne, Hilfe anzunehmen, wenn nötig. Doch bin ich in diesem Punkt noch nicht dort, wo ich gerne sein möchte.
Deshalb gilt für mich nach wie vor die goldene Regel: 'Jeden Tag in Bewegung bleiben.
PsoRite
Das beinahe neueste Mitglied meiner Ausrüstungsfamilie ist der PsoRite, den ich seit diesem Frühjahr nutze und inzwischen nicht mehr missen möchte. Als mir ein Freund das Gerät zeigte, war ich zunächst skeptisch – was der Bauer nicht kennt, ist ihm eben erst einmal suspekt. Doch nach einer kurzen Einführung und der Anwendung während unseres Frühlingstrainingslagers in Ungarn war ich vollständig überzeugt. Kaum wieder zu Hause, habe ich mir sofort einen eigenen zugelegt. Allerdings war ich überrascht über den hohen Preis, den das Unternehmen angab. Also machte ich mich auf die Jagd bei eBay und konnte erfolgreich einen für ein Viertel des Neupreises ergattern.
Mit dem PsoRite habe ich begonnen, verschiedene Bereiche meines Körpers zu behandeln – von Nackenverspannungen über den Psoas bis hin zum Latissimus, was wiederum positive Effekte auf meine Schulter hatte. Durch das Experimentieren mit dem Gerät habe ich viel über meinen eigenen Körper entdeckt.

Indian Club
Der Indian Club ist tatsächlich das neueste Mitglied meiner Sportgerätefamilie. Diesen Sommer habe ich durch das Training mit Flowtools – insbesondere mit meinem Stab 'Kartoffelbrei', anderen Stöcken und einem Dreiecktuch – intensiv an meiner Fähigkeit gearbeitet, in Trance- bzw. Flowzustände einzutreten. Genau diesen Effekt möchte ich auch mit den Clubs erreichen. Warum auch immer, habe ich mir allerdings Clubs mit einem Gewicht von 4 kg zugelegt, was für fließende Bewegungen zu Beginn viel zu schwer ist. Dennoch nutze ich sie intensiv, um meine Schultern zu stärken. Bereits das bloße Halten und Bewegen der Clubs erfordert enorme Konzentration, Koordination und Kraft.
Ich führe Squats damit aus, rotiere sie oder bewege sie mit ausgestreckten Armen von der Körpermitte zur Seite und nach oben oder umgekehrt. Da mein rechter Arm und die dazugehörige Schulter durch das akademische Fechten übermäßig trainiert sind, versuche ich, mit den Clubs ein besseres Gleichgewicht zwischen den beiden Körperseiten zu schaffen. Gleichzeitig helfen sie mir, meine durch das BJJ stark beanspruchten Schultern zu stärken.

Kettlebell
Meine Kettlebell habe ich von einem Freund geschenkt bekommen, und sie hat sich als vielseitiges Trainingsgerät erwiesen. Mit ihren 16 kg bietet sie mir die perfekte Balance zwischen Herausforderung und Flexibilität. Es handelt sich zwar um eine Kettlebell aus Plastik, doch ehrlich gesagt, hat das für mich mehr Nachteile als Vorteile. Im Vergleich zu einer klassischen Eisenkettlebell ist sie deutlich größer und liegt weniger griffig in der Hand. Gerade bei intensiveren Übungen kann das rutschige Material ein Nachteil sein. Daher bin ich immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, auf hochwertigere Eisenkettlebells umzusteigen – und falls jemand da draußen bereit ist, mir zu helfen: Spenden werden gerne entgegengenommen!
Kettlebells sind großartige Trainingsgeräte, weil sie so unglaublich vielseitig sind und förmlich dazu einladen, kreativ zu werden. Es gibt nahezu unendlich viele Übungsmöglichkeiten, die sowohl Kraft als auch Ausdauer verbessern. Wer eine gute Einführung sucht, dem empfehle ich Pavel Tsatsouline, den Kettlebell-Guru, oder einfach einen schnellen Blick auf YouTube. Dort findet man Tutorials für wirklich jede Übung, die man sich vorstellen kann – von klassischen Squats und Körperrotationen über Turkish Get-Ups bis hin zu komplexeren Bewegungen wie Schwünge nach vorne mit Drehung oder über den Kopf. Der Fantasie sind dabei wirklich keine Grenzen gesetzt, und das macht das Training mit Kettlebells so besonders: Es ist nicht nur effektiv, sondern auch abwechslungsreich und macht Spaß.

Faszienrolle
Mit Igel- und Tennisbällen bin ich aufgewachsen und benutze sie auch heute noch sehr gerne. 2014 haben mir meine Eltern dann die große und kleine Blackroll vorgestellt, und sie legten mir nahe, damit zu arbeiten. Das war der Beginn meiner 'Roller-Karriere', und zeitweise wurde ich regelrecht süchtig danach. Ich war so begeistert vom 'Rollen', dass ich es manchmal übertrieben habe und zu viel Druck und Intensität anlegte. Zum Glück hat mir mein junges Alter damals den falschen Umgang verziehen. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, achtsam und reflektiert mit solchen Hilfsmitteln umzugehen, anstatt sich kopflos in den Schmerz zu stürzen.
Lass dich davon aber nicht abschrecken – eine Faszienrolle oder auch ein preiswerteres 'Fakemodell' sind hervorragende Hilfsmittel, um Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Meine Empfehlung: Fang mit sanften, kontrollierten Bewegungen an, und höre dabei immer auf deinen Körper. Es geht nicht darum, den Schmerz zu suchen, sondern die Muskeln und das Bindegewebe gezielt zu behandeln. Nach einem intensiven 'Roll-Workout', am besten noch mit Stretching kombiniert, braucht der Körper aber auch ausreichend Zeit zur Regeneration.
Die große Blackroll benutze ich hauptsächlich, um die Faszien der größeren Muskelgruppen mit meinem Körpergewicht zu bearbeiten. Indem man über die Rolle gleitet, können Verklebungen im Gewebe gelöst werden. Besonders praktisch dabei: Man kann selbst gut die Intensität steuern und gezielt die Bereiche behandeln, die mehr Aufmerksamkeit benötigen. Die kleine Blackroll eignet sich hervorragend für präzise Anwendungen, wie die Massage der Fußreflexzonen. Alternativ verwende ich hier oft Tennisbälle, da sie den Druck gleichmäßig verteilen und die richtigen Punkte treffen. Und falls mal keine Rolle zur Hand ist, tut es notfalls auch eine Glasflasche! Für kleine, präzise Stellen setze ich Bälle mit unterschiedlicher Härte ein – von Tennisbällen über Golfbälle bis hin zu einem Gummiball.

Push-Up Bars
Lange Zeit habe ich versucht, Gewichte zu vermeiden und stattdessen alles mit meinem eigenen Körpergewicht zu trainieren. Damals wusste ich noch nichts von Calisthenics, und auch heute bin ich kein Experte in dem Bereich – vielleicht kommt das noch in Zukunft. Push-Ups waren dabei immer ein zentraler Bestandteil meines Trainings, in allen möglichen Varianten. Doch durch das akademische Fechten habe ich mir mein rechtes Handgelenk so stark überlastet, dass ich es kaum noch belasten konnte. An Liegestütze war da nicht zu denken. Auch später hatte ich immer wieder mit Handgelenksproblemen zu kämpfen, was meinen Trainingsfortschritt oft gebremst hat.
Hier kommen die Push-Up Bars ins Spiel. Sie sind für mich eine echte Erleichterung, denn sie entlasten meine Handgelenke enorm und ermöglichen es mir, wieder Liegestütze in allen Variationen auszuführen. Das Schöne an den Bars ist, dass sie nicht nur den Druck von den Handgelenken nehmen, sondern auch Raum für ausgefallene Übungen schaffen. So kann man Handstände, Halteübungen oder spezielle Push-Up-Varianten ausführen, die ohne die Bars deutlich schwerer wären.
Besonders praktisch finde ich sie auch unterwegs. Auf langen Autofahrten nehme ich die Bars gerne mit, um bei einer Pause schnell ein paar Übungen zu machen – und das ohne dabei die Hände auf den schmutzigen Asphalt legen zu müssen. Natürlich könnte man auch ohne die Bars trainieren, aber für mich sind sie ein 'Quality of Life'-Feature, auf das ich nicht mehr verzichten möchte. Sie bieten Flexibilität und Komfort und ermöglichen es, überall zu trainieren, ohne Kompromisse eingehen zu müssen.

Ringe
Wenn du keine Ringe zur Hand hast, kannst du dir auch einfach einen Ast an einem Baum suchen – das ist vielleicht nicht perfekt, aber gut genug, um Klimmzüge oder andere Übungen auszuführen. Trotzdem bieten Ringe eine einzigartige Vielseitigkeit, die du an Bäumen oder Metallstangen nicht hast. Der große Vorteil von Ringen liegt in der Bewegungsfreiheit: Du kannst nicht nur klassische Übungen wie Klimmzüge machen, sondern auch in Rotationen übergehen, was dir Möglichkeiten für komplexere Bewegungen bietet, wie Kopfüber-Hängeübungen oder tiefe Dehnungen. Diese Flexibilität ermöglicht eine völlig neue Dimension im Training.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Ringe und die Bänder zum Aufhängen kaum Platz einnehmen und sich super leicht transportieren lassen – perfekt für jemanden wie mich, der gerne viel unterwegs ist. Die Transportfähigkeit der Ringe macht sie zu einem unverzichtbaren Begleiter auf Reisen, da du sie an nahezu jedem Ort verwenden kannst. Ob Push- oder Pull-Varianten, mit den Ringen lässt sich jede Übung dynamischer und intensiver gestalten, da sie zusätzlich die Koordination und Stabilität fördern.

Bänder
Bänder sind für mich eines der vielseitigsten Trainingsgeräte, die es gibt, und wenn ich nur ein Gerät aus meiner Liste wählen dürfte, dann wäre es ein mittelstarkes Band. Über die Jahre habe ich viele verschiedene Modelle ausprobiert, und heute setze ich auf etwas dickere Bänder, da die dünnen oft reißen und mir mehr als einmal beim Training schmerzhaft ins Gesicht geschnappt sind. Momentan nutze ich drei verschiedene Bänder: ein leichtes mit 8–12 kg Widerstand, ein mittleres mit 12–24 kg und ein stärkeres mit 24–36 kg. Mit diesen drei Bändern kann ich fast jede Muskelgruppe trainieren und die Intensität je nach Bedarf anpassen.
Besonders praktisch ist auch der Türanker, den ich benutze, um die Bänder zu fixieren. So kann ich überall, selbst im Hotelzimmer, mein Training durchziehen, ohne Angst zu haben, dass der Türgriff das Band nicht aushält. Für noch mehr Komfort habe ich mir Griffe besorgt, was das Training noch angenehmer und kontrollierter macht – so fühlt es sich fast an wie an einem professionellen Zuggerät im Fitnessstudio. Ob du deine Schultern stärken, Core-Übungen machen oder Beine trainieren willst: Mit Bändern gibt es unzählige Möglichkeiten, und sie sind so leicht und kompakt, dass sie immer einen Platz in meinem Rucksack finden.

Matte
Eine Matte ist für mich in erster Linie ein 'Quality of Life'-Feature. Natürlich braucht man keine Matte, um zu trainieren – ich mache viele meiner Übungen nach wie vor ohne. Doch wenn es um bestimmte Praktiken geht, bei denen man viel knien muss oder auf harten Böden arbeitet, bin ich dankbar, eine Matte zur Hand zu haben. Etwa zehn Jahre lang habe ich eine dicke Gymnastikmatte benutzt, die mir meine Mutter geschenkt hat, wie so vieles von meinem Sportequipment. Solche Matten bieten zwar Komfort, erzeugen aber auch eine gewisse Instabilität, die der Körper ausgleichen muss – was als Nebeneffekt sogar das Training intensivieren kann.
Der Nachteil dieser dicken Matten ist jedoch ihr Volumen: Sie sind schwer zu transportieren, besonders wenn man wie ich viel unterwegs ist. Dennoch habe ich es jahrelang geschafft, meine Matte an meinem Rucksack zu befestigen und mitzunehmen. Letztes Jahr habe ich eine neue Matte geschenkt bekommen, die viel kompakter und leichter ist – eine riesige Erleichterung. Der Markt für Matten ist riesig, und es gibt unzählige Modelle. Deshalb empfehle ich jedem, sich etwas Zeit zu nehmen, um die passende Matte für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Eine gute Matte kann das Training deutlich angenehmer machen, vor allem bei Übungen, die die Gelenke belasten.

Ich hoffe, dass diese kleine Liste euch inspiriert hat und zeigt, dass man kein teures Fitnessstudio-Abo braucht, um fit zu bleiben. Mit ein bisschen Kreativität und den richtigen Tools kann man nahezu überall trainieren und seinen Körper gesund und stark halten. Das Schöne an vielen dieser Geräte ist, dass sie minimalistisch und transportabel sind. Besonders als jemand, der viel unterwegs ist, lege ich großen Wert darauf, dass meine Ausrüstung leicht mitzunehmen ist. Egal, ob im Park, im Hotelzimmer oder auf Reisen – all diese Geräte ermöglichen mir nicht nur das Training, sondern auch die Selbstbehandlung an jedem Ort.
Je intensiver man sich mit diesen Geräten beschäftigt, desto mehr Anwendungsmöglichkeiten entdeckt man. Der Schlüssel liegt darin, einfach loszulegen und in den Flow zu kommen. Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt! Wenn man sich erstmal darauf einlässt, merkt man, wie vielseitig und effektiv selbst einfachste Ausrüstungsgegenstände sein können. Vor allem aber bleibt für mich die goldene Regel: 'Jeden Tag bewegen!' Mit den richtigen Geräten und der richtigen Einstellung wird Bewegung zu einem festen Bestandteil des Alltags, der nicht nur Spaß macht, sondern auch das Wohlbefinden steigert.



Kommentare